Das Chaos regiert in Venezuela! Im Januar erklärte sich ein bis dato unbekannter Oppositionspolitiker zum Interimspräsidenten: Juan Guaidó verkündete das Ziel, den „Usurpator“, Noch-Präsident Nicolás Maduro, zu Fall zu bringen, notfalls mit bewaffneter Gewalt und mit Unterstützung der USA. Donald Trump erkannte Juan Guiadó im Handumdrehen an. Ebenso Deutschland. Seitdem hat Venezuela zwei Präsidenten, zwei Parlamente, zwei Oberste Gerichtshöfe und jeweils mächtige internationale Unterstützer – und Feinde. Guiadó unternimmt seitdem alles, um den „Regime Change“ endgültig umzusetzen. Doch Maduro sitzt – noch – relativ fest im Sattel. Und das, obwohl die Krise im Land immer schlimmer wird: Verstärkt durch ausländische Wirtschaftssanktionen gibt es immer weniger zu Essen, die Inflation hat groteske Ausmaße angenommen, in dem einst relativ wohlhabenden Erdöllandes ist zu den schlimmsten Stromausfällen der Geschichte gekommen.
Simon Ernst schreibt an der Uni Köln seine Doktorarbeit zur „Erdölpolitik Venezuelas“ und klärt uns im Studiogespräch über die Hintergründe und die Geschichte der Krise in Venezuela auf. Außerdem kommt der renommierte venezolanische Soziologe Edgardo Lander zu Wort.
Das Studiogespräch mit Simon Ernst wurde ein Tag vor dem gescheiterten Putschversuch von Juan Guaidó am 30. April 2019 aufgenommen.
Redaktion: Britt Weyde und Christian Klein
weiterer Sprecher: Rodrigo Ampuero